Elektrik: Was Sie problemlos selbst dürfen und ab wann Sie einen Elektriker finden sollten
Rund ums Handwerk
20. Juni 2018
Do-it-Yourself ist nicht nur ein Trend, sondern das Heimwerken spart natürlich auch Geld. Doch es gibt gesetzliche Grenzen, was Sie als Laie selbst reparieren und installieren dürfen und was Sie laut Gesetzgeber unbedingt dem Fachmann überlassen müssen. Das gilt besonders für den Umgang mit Strom. Mit diesen Tipps wissen Sie ganz genau, was Sie selbst dürfen und ab wann Sie einen ausgebildeten Elektriker finden und beauftragen sollten.
Safety first! Elektriker finden Strom immer – Sie auch?
Elektriker finden zwar, dass es eigentlich selbstverständlich sein sollte, den Stromkreis abzuschalten, bevor mit elektrischen Arbeiten begonnen wird. Doch so mancher Laie vergisst den Gang zum Sicherungskasten oder schaltet ganz einfach die falsche Sicherung ab. Dabei gibt Ihnen ein Phasenprüfer die unbedingte Sicherheit, dass Sie auch tatsächlich dem korrekten Stromkreis die elektrische Spannung genommen haben. Ein Phasenprüfer ähnelt einem Schraubenzieher, nur besitzt er zusätzlich noch ein kleines Lämpchen, das bei Berührung mit einem Stromkreis leuchtet. Führen Sie dabei die Metallspitze an die elektrische Quelle und halten Sie den Phasenprüfer mit einem Finger. Der integrierte Widerstand verhindert innerhalb einer Spannung von 100 – 250 Volt, dass Sie einen elektrischen Schlag bekommen. Möchten Sie hingegen einen 12-Volt-Halogentrafo prüfen, dann sollten Sie sich einen dafür geeigneten Spannungsprüfer besorgen.
Diese Tipps finden Elektriker hilfreich und empfehlen daher vor Arbeitsbeginn, dass…
… Geräte grundsätzlich ausgeschaltet, Stecker gezogen und Sicherungen abgeschaltet werden.
… die Stromleitung nun auf die tatsächliche Spannungsfreiheit geprüft wird.
… sowohl Sicherungen als auch Geräte und Anschlüsse vor einem etwaigen, versehentlichen Anschalten durch unwissende Dritte gesichert werden.
… offen liegende Drähte fachgerecht abgesichert werden.
Niederspannungsanschlussverordnung (NAV): Elektriker finden Gesetz ausreichend
„Laien sollten grundsätzlich die Finger von Elektroarbeiten lassen“, finden Elektriker, wie Burkhard Schulze vom Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH). Dabei verweist Schulze auf § 13 der Niederstromanschlussverordnung (NAV). Demnach dürfen Geräte, die an das öffentliche Stromversorgungsnetz direkt angeschlossen sind, nur von einem ausgebildeten Elektriker beziehungsweise Handwerker repariert, geändert oder installiert werden. Das heißt, alle Geräte die direkt an den Stromkreis des Hauses und damit auch direkt an das öffentliche Stromnetz angeschlossen sind, unterliegen der NAV. Sollten Sie daher eine Wohnzimmerlampe installieren wollen, dann müssten Sie dafür einen ausgebildeten Elektriker finden. Doch welche Folgen hätte die Nichtbeachtung der NAV eigentlich für Sie als Laie?
Versicherungen berufen sich grundsätzlich auf NAV
Zwar müssen Sie als Laie keine direkte Anzeige oder ein Bußgeld befürchten, wenn Sie Steckdosen, Lichtschalter oder Lampen in Ihrer Wohnung selbst installieren oder tauschen und damit den gesetzlichen Bestimmungen der NAV nicht folgen. Sollte es jedoch zu einem Schadensfall kommen, der nachweislich auf die unprofessionelle Ausführung der elektrischen Arbeiten zurückzuführen ist, dann übernehmen entsprechende Versicherungen dafür keine Haftung. Da Kabelbrände schon ganze Häuser ergriffen haben und somit auch Menschenleben gefährdet können, kann dies unter Umständen ruinöse Folgen für Sie haben. Es überrascht daher nicht, dass auch Elektriker finden: Die Arbeit mit Strom könne zwar noch so simpel erscheinen, die eigentliche Gefahr aber kann der Heimwerker kaum einschätzen.
Text & Idee: Daniela Fehrenbacher, Konstanz
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