EU-Label für Gewährleistung & Garantie: Was bedeutet das für das Handwerk online und offline?
Handwerk aktuell
24. September 2025

EU-Label für Gewährleistung & Garantie: Was bedeutet das für das Handwerk online und offline?
Einleitung EU-Label für Gewährleistung – Handwerk EU Verordnung 2025
Die Europäische Union arbeitet derzeit an neuen Kennzeichnungsvorschriften für Gewährleistung und Garantie, um den Verbraucherschutz zu verbessern. Diese geplanten EU-Labels sollen künftig mehr Transparenz schaffen und Verbrauchern dabei helfen, ihre Rechte besser zu verstehen.
Wichtiger Hinweis: Die finalen Details und der genaue Umsetzungszeitplan sind noch nicht vollständig bekannt. Handwerksbetriebe sollten die Entwicklungen aufmerksam verfolgen, aber keine voreiligen Maßnahmen ergreifen.
Für Handwerksbetriebe werden diese Regelungen sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich bringen – unabhängig davon, ob sie ihre Dienstleistungen online oder offline anbieten.
Was ist das geplante EU-Label für Gewährleistung & Garantie?
Das EU-Label soll eine standardisierte Kennzeichnung werden, die Unternehmen künftig verpflichten könnte, klar und verständlich über gesetzliche Gewährleistungsrechte und zusätzliche Garantieleistungen zu informieren. Die Planungen sehen eine Unterscheidung zwischen:
- Gesetzliche Gewährleistung: Die zweijährige Mindestgewährleistung, die in der EU für alle Waren gilt
- Herstellergarantie: Freiwillige zusätzliche Garantieleistungen des Herstellers oder Verkäufers
- Erweiterte Garantien: Kostenpflichtige Zusatzversicherungen
Aktueller Stand: Die genauen Anforderungen, Ausnahmen und Übergangsfristen sind noch nicht endgültig festgelegt. Verschiedene Entwürfe befinden sich im Gesetzgebungsverfahren.
Mögliche Auswirkungen auf Handwerksbetriebe offline
Voraussichtliche neue Informationspflichten
Handwerksbetriebe könnten künftig verpflichtet werden, ihre Kunden bereits vor Vertragsabschluss über folgende Punkte aufzuklären:
- Dauer und Umfang der gesetzlichen Gewährleistung
- Unterschied zwischen Gewährleistung und Garantie
- Bedingungen für Nachbesserung, Ersatzlieferung oder Preisminderung
- Kontaktmöglichkeiten bei Problemen
Unklarheiten: Welche Betriebsgrößen betroffen sind und welche Ausnahmen es für das Handwerk geben könnte, ist noch nicht definiert.
Praktische Umsetzung im Betrieb
- Angebote und Kostenvoranschläge müssen entsprechende Hinweise enthalten
- Rechnungen sollten standardisierte Gewährleistungshinweise aufweisen
- Werkstattgespräche erfordern eine strukturierte Aufklärung
- Dokumentation der Kundeninformation wird wichtiger
Vorteile für Handwerksbetriebe
- Erhöhte Rechtssicherheit durch standardisierte Prozesse
- Weniger Missverständnisse mit Kunden
- Professionelleres Auftreten durch strukturierte Information
- Wettbewerbsvorteil gegenüber Betrieben, die nicht compliant sind
Potenzielle Auswirkungen auf das Online-Handwerk
E-Commerce und Webshops
Handwerksbetriebe mit Online-Präsenz sollten sich auf mögliche Änderungen vorbereiten:
- Produktbeschreibungen könnten EU-konforme Gewährleistungshinweise benötigen
- Checkout-Prozess müsste eventuell obligatorische Informationen darstellen
- AGB würden möglicherweise überarbeitet werden müssen
- Widerrufsbelehrung sollte mit Gewährleistungsinformationen harmonieren
Offene Fragen: Wie die technische Umsetzung genau aussehen soll und welche Übergangsfristen gewährt werden, ist noch unklar.
Digitale Kundenbetreuung
- E-Mail-Signaturen können standardisierte Gewährleistungshinweise enthalten
- Chatbots müssen entsprechend programmiert werden
- Online-Terminbuchung sollte Hinweise auf Gewährleistungsrechte einbinden
- Kundenportale können als zentrale Informationsquelle dienen
Website-Optimierung
- Eigene Sektion für „Gewährleistung & Garantie“ erstellen
- Suchmaschinenoptimierung für entsprechende Keywords
- Vertrauensbildende Maßnahmen durch transparente Information
- Mobile Optimierung der Gewährleistungsinformationen
- Integration von Kundenbewertungen: Plattformen wie „wirsindhandwerk.de“ können durch echte Bewertungen das Vertrauen in Gewährleistungsversprechen stärken
Branchenspezifische Besonderheiten
Bauhandwerk
- Besondere Regelungen für Bauleistungen (5 Jahre Gewährleistung)
- Abgrenzung zwischen Gewährleistung und Wartung
- Dokumentation von Baufortschritten und Abnahmen
KFZ-Handwerk
- Unterscheidung zwischen Neuteilen und Gebrauchtteilen
- Spezielle Regelungen für Verschleißteile
- Garantiebestimmungen verschiedener Hersteller
Elektrohandwerk
- Sicherheitsrelevante Aspekte der Gewährleistung
- CE-Kennzeichnung und EU-Konformität
- Software-Updates und digitale Komponenten
Vorbereitungsstrategie für Handwerksbetriebe (ohne Panik)
Entspannte Sofortmaßnahmen
- Entwicklungen beobachten – regelmäßig über den aktuellen Stand informieren
- Branchenverbände kontaktieren – diese werden rechtzeitig über Details informieren
- Bestehende Prozesse dokumentieren – Grundlage für spätere Anpassungen schaffen
- Keine überstürzten Änderungen – erst bei finalen Regelungen aktiv werden
Sinnvolle Vorbereitung
- Rechtliche Kontakte pflegen – Anwälte und Berater bereits jetzt identifizieren
- Mitarbeiter sensibilisieren – über kommende Änderungen informieren, aber ohne Stress
- Digitale Infrastruktur prüfen – bestehende Website und Systeme bewerten
- Netzwerk ausbauen – Erfahrungsaustausch mit anderen Betrieben vorbereiten
Langfristige Gelassenheit
- Abwarten und beobachten – die EU wird ausreichend Vorlaufzeit gewähren
- Schritt für Schritt – Anpassungen erst bei klaren Vorgaben umsetzen
- Chancen erkennen – neue Regelungen können auch Wettbewerbsvorteile bringen
- Professionell bleiben – auch ohne Label bereits gute Kundeninformation bieten
Häufige Bedenken und realistische Einschätzungen
Verständliche Sorgen
- Komplexität der Regelungen könnte kleine Betriebe überfordern
- Befürchteter hoher Aufwand für Dokumentation und Information
- Unsicherheit bei grenzüberschreitenden Dienstleistungen
- Unklare technische Umsetzung bei Online-Services
Beruhigende Realitäten
- EU-Gesetze haben immer Übergangsfristen – niemand wird über Nacht umstellen müssen
- Branchenverbände werden unterstützen – Muster und Schulungen sind zu erwarten
- Software-Anbieter werden Lösungen entwickeln – der Markt wird sich anpassen
- Kleine Betriebe erhalten oft Erleichterungen – Verhältnismäßigkeit wird beachtet
Realistischer Zeitrahmen
Die Erfahrung mit anderen EU-Regelungen (wie DSGVO) zeigt: Zwischen ersten Entwürfen und finaler Umsetzung liegen meist mehrere Jahre. Handwerksbetriebe haben also ausreichend Zeit zur Vorbereitung.
Chancen für die Zukunft
Verbessertes Kundenvertrauen durch Transparenz
Transparente Kommunikation zu Gewährleistung und Garantie stärkt das Vertrauen der Kunden und kann zu einer höheren Kundenzufriedenheit führen. Besonders wirkungsvoll wird diese Transparenz, wenn sie durch echte Kundenbewertungen auf Plattformen wie „wirsindhandwerk.de“ untermauert wird. Authentische Erfahrungsberichte von Kunden, die bereits von der professionellen Gewährleistungsabwicklung profitiert haben, schaffen zusätzliches Vertrauen bei potenziellen Neukunden.
Professionalisierung
Die neuen Anforderungen zwingen Betriebe zu einer systematischeren Herangehensweise, was langfristig die Qualität der Dienstleistungen verbessert.
Digitalisierungsschub und Vertrauensaufbau
Viele Betriebe nutzen die Gelegenheit, ihre digitalen Prozesse zu optimieren und moderne Kundenmanagementsysteme einzuführen. Gleichzeitig können sie ihre Online-Präsenz durch Bewertungsplattformen wie „wirsindhandwerk.de“ stärken, wo zufriedene Kunden ihre positiven Erfahrungen mit der Gewährleistungsabwicklung teilen können. Diese Kombination aus rechtlicher Compliance und authentischen Kundenstimmen schafft einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil.
Fazit: Gelassen bleiben und vorbereitet sein
Das geplante EU-Label für Gewährleistung und Garantie befindet sich noch in der Entwicklungsphase. Handwerksbetriebe sollten keine Panik bekommen, sondern die Entwicklungen gelassen beobachten. Die finalen Regelungen, Ausnahmen und Übergangsfristen sind noch nicht bekannt.
Wichtige Erkenntnisse:
Keine Eile: Überstürzte Maßnahmen sind nicht nötig – die EU wird ausreichend Vorlaufzeit gewähren.
Information ist key: Regelmäßige Information über den aktuellen Stand durch Branchenverbände und Fachmedien genügt vorerst.
Chance zur Professionalisierung: Wenn die Regelungen kommen, bieten sie die Möglichkeit zur systematischen Verbesserung der Kundenbeziehungen.
Bewährte EU-Praxis: Wie bei anderen EU-Regelungen werden praktikable Lösungen und Unterstützung für kleine Betriebe entwickelt.
Erfolgreich werden jene Betriebe sein, die sich rechtzeitig informieren, ohne in Aktionismus zu verfallen. Eine entspannte, aber aufmerksame Beobachtung der Entwicklungen ist der beste Weg, um später professionell und rechtskonform zu agieren.
Rechtlicher Hinweis
Wichtiger Disclaimer: Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information über mögliche Entwicklungen im EU-Recht. Er stellt keine Rechtsberatung dar und kann eine individuelle rechtliche Beratung durch einen qualifizierten Anwalt nicht ersetzen.
Die Inhalte wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, jedoch können sich Rechtslage und Planungen jederzeit ändern. Für konkrete rechtliche Fragen zu Ihrem Handwerksbetrieb wenden Sie sich bitte an einen Fachanwalt für Handelsrecht oder an Ihren Branchenverband.
Eine Haftung für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität der Informationen wird ausdrücklich ausgeschlossen.
Weitere Informationen finden sie hier: Consumer rights – EU label on product durability and EU notice on legal guarantees for consumers