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Jung gegen alt? Warum der Generationswechsel im Handwerk auch als Chance begriffen werden muss

Digitalisierung ist schon lange in aller Munde – und bald auch in allen Handwerksbetrieben. Denn das Handwerk wird früher oder später von den sogenannten “Digital Natives” übernommen und reformiert werden. Digitale Herangehensweisen sind für die junge Generation dabei völlig selbstverständlich. Grund genug, sich als Handwerksbetrieb schleunigst an den demographischen Wandel anzupassen.

Wer sind die Digital Natives, wer die Digital Immigrants?

Die Veränderung der Bevölkerungsentwicklung führt dazu, dass der aktive Teil der Gesellschaft in seinem Handeln immer digitaler wird. Die Altersstruktur verändert sich rasant und diejenigen, die von Kindheit an mit Informationstechnologien und dem Internet aufgewachsen sind, machen mittlerweile über fünfzig Prozent der aktiven Bevölkerung aus.

Die in der digitalen Welt Großgewordenen lassen sich als Digital Natives bezeichnen. In der Betitelung als „digitale Einheimische“ klingt es bereits mit: Sie sind mit den digitalen Medien vertraut, fühlen sich mit ihnen wohl und Zuhause. Digital Natives nutzen das Digitale als Hilfsmittel, denn sie haben gelernt, es zu ihren Vorteilen einzusetzen und Prozesse somit zu erleichtern. Für sie bildet der Einsatz von digitalen Technologien eine logische Grundlage, schließlich kennen sie die Welt nicht ohne.

Digital Immigrants werden all jene genannt, die vor 1980 geboren wurden. Sie stellen heute noch weitestgehend die mittleren und oberen Führungspositionen, mussten sich den Umgang mit Digitalem jedoch etwas mühevoller aneignen. Viele von ihnen arbeiten nach wie vor lieber analog und fühlen sich in der physischen Welt deutlich sicherer und wohler.

Der demographische Wandel wartet nicht – auf den Zug aufspringen oder stehen bleiben?

Dem Trendbüro Hamburg zufolge haben die Digital Natives im Jahr 2020 erstmals die Anzahl der Digital Immigrants überstiegen. Fakt ist: Digital Aufgewachsene werden den Arbeitsmarkt über die kommenden Jahre weiter übernehmen. Eine digitale Infrastruktur wird die Basis ihrer Betriebsführung bilden und zu Zeiteffizienz und Ergebnisoptimierung führen. Um Digitalisierung wird man spätestens zu diesem Zeitpunkt nicht länger herum kommen. Besser wäre also, sich rechtzeitig um den digitalen Fortschritt im eigenen Betrieb zu kümmern, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Übrigens auch, um für junge Auszubildende weiter attraktiv zu bleiben. 

Nicht nur im Arbeitsmarkt ist dieser Wandel von Relevanz. Natürlich schlägt er sich ebenso auf das Verhalten und Auftreten der Konsument:innen nieder. Den traditionellen Käufer:innen mag die Digitalisierung einerlei sein, doch nimmt diese Kundschaft Jahr für Jahr ab. Für die jungen Konsumierenden, also den wachsenden Teil der Bevölkerung, gehört ein funktionierender digitaler Service zur Grundausstattung jedes guten Betriebs. Digital zu sein wird schon bald nicht mehr als positives Plus erachtet werden, sondern zur selbstverständlichen Voraussetzung.

Umdenken durch Generationsaustausch

Es ist vollkommen nachvollziehbar, dass die ältere Generation eine Art Unbehagen spürt, wenn sie an die Jüngeren und deren digitales Selbstbewusstsein denkt. Immerhin sind diese in der digitalen Welt so heimisch, wie die früher Geborenen es niemals sein können.

Wünschenswert wäre darum, voneinander zu lernen und ein altersübergreifendes Verständnis zu schaffen. Langjährige Branchen-Erfahrung seitens der älteren Generation und digitale Affinität seitens der Jüngeren müssen sich nicht ausschließen. Ganz im Gegenteil: die Vielfalt an Stärken lassen sich bestens miteinander vereinen und sollten als Chance betrachtet werden. Das Unwohlsein der Älteren ist also eher eine Art (unnötige) Blockade. Wer Digitalisierung bewusst und selbstbestimmt in die Hand nimmt, der wird auch nicht von ihr “überrollt”.

Quellen

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