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Rückblick: Eines der Highlights in 2020 war die Übergabe des deutschlandweiten Digitalisierungsbarometers in Berlin

Digitalisierungsbarometer

03. März 2021

v.l.n.r.: Andreas Owen, Mitautor des Digitalisierungsbarometers und Gründer von wirsindhandwerk.de; Holger Schwannecke, Generalsekretär Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH); Udo Wendt, Leiter Geschäftskunden Deutschland der Deutschen Bank AG, Foto: ZDH/Boris Trenkel

Nachdem die Baden-Württemberg-Studie im Herbst 2020 in Stuttgart an das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg übergeben worden war, erschienen am 23. November 2020 auch die bundesweiten Ergebnisse. Sie wurden von Andres Owen, Gründer von wirsindhandwerk.de, an Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, und Udo Wendt von der Deutschen Bank im Haus des Deutschen Handwerks in Berlin übergeben.

Dass die Digitalisierung der Handwerksbetriebe wichtiger denn je ist, haben viele Inhaber von Handwerksbetrieben bereits erkannt. Doch die Studie legt offen: Bei den untersuchten Gewerken ist die Digitalisierung zwar angekommen, aber der gesamte Digitalisierungsgrad zeigt mit 37 von 100 möglichen Punkten, dass noch »Luft nach oben« ist. 

Foto: ZDH/Boris Trenkel

Auffällig ist, laut Studie, dass bei den meisten Betrieben eine ganzheitliche Digitalisierungsstrategie fehlt. Während größere Betriebe tendenziell besser digitalisiert seien, treffe der momentan stattfindende Strukturwandel insbesondere kleine, familiengeführte Handwerksbetriebe, die oft keine oder nur kurzfristige Digitalisierungsmaßnahmen ergreifen. Zentrale Aufgabe wird es sein, genau solche Betriebe in die Digitalisierung einzubinden um dieser “Spaltung” entgegen zu wirken und so dem möglichen Verlust von handwerklichen Fähigkeiten, die “über Generationen aufgebaut” wurden, zu vermeiden.

Mit den gewonnen Erkenntnissen aus der Studie können gezielt “Stützungs- und Aktivierungsmaßnahmen” ergriffen werden, um die Betriebe etwa bei Ihrer Online-Präsenz, z.B. in Form einer Website, oder beim Thema Suchmaschinen-Sichtbarkeit, zu unterstützen. Auch Bewertungen seien ein wichtiger Punkt: So präferieren laut Studie 89 Prozent der Endkunden einen Handwerksbetrieb, der im Internet gute Bewertungen hat. 

„Das Digitalisierungsbarometer gewährt uns einen wertvollen und deutschlandweiten Einblick darüber, wie Handwerksunternehmen den Anpassungs- und Veränderungsprozess im Zuge der digitalen Transformation bewältigen – speziell in den Digitalisierungsgrad der Bau- und Ausbaugewerke. Das hilft uns, Bedarfe, Herausforderungen und eventuelle Hürden zu identifizieren und dann gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Digitales Handwerk passfähige Angebote für die Betriebe der Bau-, Ausbau- und anlagentechnischen Gewerke zu entwickeln, um sie auf diesem Weg zu unterstützen. Von der Analyse der Ergebnisse werden auch unsere Unterstützungsangebote für die anderen Handwerksbereiche profitieren.”

Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH)

Die Studie empfiehlt Handwerksbetrieben eindeutig sich “schneller und intensiver” mit diesen Themen zu beschäftigen, um dem zunehmenden Wettbewerbsdruck in einer immer stärker globalisierten Welt standhalten zu können. Nicht zuletzt um Fachkräfte für sich zu gewinnen, sei es für Betriebsinhaber unabdingbar, Modernisierungsprozesse im eigenen Unternehmen voranzutreiben.

Foto: ZDH/Boris Trenkel

Auch die Deutsche Bank möchte als Hauptsponsor der Studie dazu beitragen, gemeinsam mit allen Beteiligten die digitale Transformation zu bewältigen, in dem sie den Unternehmen, nicht zuletzt in finanzieller Hinsicht, beratend zur Seite steht. 

„Die Ergebnisse zeigen Trends auf und geben Handwerkerinnen und Handwerkern relevante Informationen dazu an die Hand, wie sie sich im Wettbewerb noch zukunftsgerichteter aufstellen können. Dabei wollen wir die Unternehmen gerne unterstützen“, erläutert Udo Wendt, Leiter Geschäftskunden Deutschland bei der Deutschen Bank.

Foto: ZDH/Boris Trenkel

“Ich bin zuversichtlich, dass wir mit unserer einzigartigen 360Grad-Betrachtung des Digitalisierungsgrades einen erheblichen Beitrag zur Stärkung des Handwerks im digitalen Wandel leisten werden.”

Andreas Owen, Initiator und Autor des Digitalisierungsbarometers & Gründer von wirsindhandwerk.de

Das „Digitalisierungsbarometer für das Bau- und Ausbauhandwerk“ hat sich der Frage “Wie digital ist das Handwerk wirklich?” in Form eines breit angelegten Forschungsprojektes gewidmet und analysiert mit einem bislang einzigartigen 360°-Forschungsmodell (Handwerk, Industrie, Organisationen, Endkunden und Jugend) und einer umfassenden, repräsentativen, deutschlandweiten Erhebung den Grad der Digitalisierung unterschiedlicher Gewerke des Baus und Ausbaus. Nicht nur 1800 Inhaber von Handwerks-Betrieben, sondern auch 1000 Endkunden, 900 Jugendliche sowie Experten aus Handwerks-Organisationen und der Industrie, wurden dazu befragt. Zudem bietet das Forschungsmodell die Möglichkeit einer kontinuierlichen Fortschreibung und einer Ausdehnung auf andere Gewerke.

Foto: ZDH/Boris Trenkel

wirsindhandwerk.de hat die Studie mit Unterstützung des BWHT (Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.) und dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg im Rahmen der »Zukunfts-Initiative Handwerk 2025« umgesetzt. Hauptsponsor ist die Deutsche Bank, weitere Sponsoren sind wirsindhandwerk.de und Signal Iduna, Transferpartner sind der ZDH (Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V.) und das KDH (Kompetenzzentrum Digitales Handwerk), Medienpartner sind das handwerk magazin, die DHZ (Deutsche Handwerks Zeitung) und die TV-Sendung Bauen & Wohnen. 

Mitte: Stephan Blank, ZDH, Referatsleiter für Digitalisierung im Handwerk & Projektleiter Kompetenzzentrum Digitales Handwerk

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